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Internationales Rutschevent

2022

08. November 2022Patrick N.

Da rutsch mir doch einer (oder besser mehrere)

Eine kurze Abhandlung über die sozio-psychologischen Effekte kollektiven Rutschens.

Für das gemeinsame Verständnis des Lesers zuerst eine kurze Erläuterung der Begrifflichkeit. Unter dem Terminus „rutschen“ wird gemeinhin die gesteuert oder ungesteuerte, haftreibungsfreie Fortbewegung mit und ohne Zuhilfenahme von Auftriebsmitteln verstanden.

Nachdem die semantischen Hürden damit aus dem Weg geräumt wären, sei zuallererst auf den erschütternden Umstand hingewiesen, dass viele Menschen ihr ganzes Leben verbringen, ohne jemals die heilsame Wirkung echten Rutschvergnügens erlebt zu haben. Um daran mit einem Mahnmal zu erinnern und gleichzeitig das Rutschen wieder neu ins Bewusstsein der Massen zu rufen, hat die VTH das nun schon einmal stattgefundene, alljährliche Internationale Rutschevent im Europabad Karlsruhe ins Leben gerufen. Mitbegründer des Events ist kein Geringerer als Dr. K-Pizza persönlich, Koryphäe auf dem Gebiet des Rutschens und Erstautor der dieser Abhandlung zu Grunde liegenden Studie „Über die Chancen und Risiken der Drei-Punkt-Technik im Kurvenübergangsbereich“. Die Anwendung der in der Fachwelt gemeinhin anerkannten Rutschmethoden wie der soeben erwähnten „Drei-Punkt-Technik“ werden auf dem Internationalen Rutschevent des VTH ausgiebig zur Anwendung gebracht und können dort bestaunt werden, weswegen dem Leser an dieser Stelle nochmal der Verweis dorthin gegeben wird.

Kommen wir nun aber zu den wenig beachteten tiefenpsychologischen Auswirkungen des Rutschens. Auch beim Rutschen gilt es eine mentale Anlaufhürde zu überwinden und das Gefühl, im Trichter zerrissen zu werden, kann dem einzelnen Individuum schnell seine Grenzen aufzeigen. Doch gerade da entfaltet das Rutschen die ihm innewohnende Magie. Der stetig wachsende Kreis an Kennern und Enthusiasten wird zustimmen, wenn es heißt, das Rutschen alle Grenzen überwinden und Brücken zwischen Menschen bauen kann. Man reicht sich Hand oder Fuß, überhört entmutigende Ansagen und folgt der Devise „Bremsen und Halten“ bis auch der letzte aufgesprungen ist. Natürlich schießt man damit auch mal übers Ziel hinaus, aber was am Ende zählt, ist doch die Strecke zwischen Start und Ziel. Eine Viertelmeile-Hochgeschwindigkeits-Rutsche dauert 10 Sekunden oder weniger. In diesen 10 Sekunden gibt es keine Verpflichtungen, keine Familie, keine Grenzen. In diesen 10 Sekunden ist man frei.