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Hagsfelder Tragödie im Schuhkarton

Gedichtsinterpretation

16. Oktober 2022Josh F.

Das Gedicht "Hagsfelder Tragödie im Schuhkarton", ist ein klassischer Vertreter des Sammelbandes "Niederlagen der Ritter vom Felde des Hagen" in 3 Strophen.
Es handelt von dem vergeblichen Angriff der Hagsfelder Spezi-Trinker auf die standhafte Bruderschaft des Schuhkartons.
Zu Beginn erfährt man direkt, dass die Hagsfelder Erntespezialisten durch den Ausfall drei ihrer stärksten Gefährten, dem gnadenlosen Henning, dem strategischem Manuel und schurrbartlosem Bernd, in einer schlechten Ausgangssituation sind.
Trotzdem werfen sie sich tollkühn und ohne Schrecken dem grauenvollem Feind entgegen und können sogar das erste, wichtigste Gemetzel (das Einschlagen) für sich entscheiden.
Mit diesem Teil möchte der Autor die glücklichen Erinnerungen an seine Kindheit auf dem Lande zum Ausdruck bringen.
Dann allerdings kommt es zum Kampf Mann gegen Mann im engen Schuhkarton und ihrem eisernen Kampfeswillen zum Trotz müssen sich die Hagsfelder Beachfeldbauer knapp geschlagen geben.
Damit thematisiert der Author seine Pubertät und die enttäuschende Realität des Erwachsenwerdens.


Die zweite Strophe beginnt mit einem Monolog der Kommandantin der Hagsfelder, der heiseren Hella, die damit versucht den angeschlagen Kampfeswillen der Hagsfelder Ketti-Mix Vernichter wieder aufzufrischen und sie zurück in die Schlacht zu schicken. Allerdings nutzt die Bruderschaft des Schuhkartons dieses kurze Aufblitzen von Schwäche gnadenlos aus und macht kurzen Prozess mit ihren Gegnern.
Mit diesem sehr trostlosen Teil des Gedichts verarbeitet der Autor den Kampf gegen seinen Vater, der immer stärker und ihm überlegen war.


In der dritten Strophe spitzt sich das Geschehen weiter zu. Die Hagsfelder Rudelduscher werfen sich dem überlegenden Gegner nocheinmal mit letzten Kräften entgegen. Der scheinbar übermächtige Gegner strauchelt kurz aber weder die mächtigen Attacken des riesigen Patricks noch die Täuschungsmanöver des listigen Luxes können die Bruderschaft wirklich in Bedrängnis bringen.
So verlassen die Hagsfelder Sockenfans niedergeschlagen den engen Kampfschauplatz und ziehen sich, ihre Wunden leckend, zurück.
Diese letzte Strophe des Gedichtes symbolisiert die Eskalation des Konfliktes zwischen dem Author und seinem Vater. Ein ständiges Auf und Ab, an dessen Ende er sich erschöpft und kraftlos auf der Straße wiederfindet. Gleichzeitig wächst in ihm in diesem Moment aber auch das Gefühl, dass am Horizont eine großartige Zeit, außerhalb des engen Schuhkartons seines Elternhauses auf ihn wartet.